Hickory-Golf ist die traditionelle Variante des klassischen Golfsports, die mit Schlägern aus dem Holz des Hickorybaums gespielt wird. Diese Nussbaumart aus Nordamerika liefert das harte und zugleich elastische Holz für die Schäfte der Golfschläger. Bis zur Legalisierung der Stahlschäfte durch den R & A St Andrews im Jahre 1929 waren die Schäfte aller Schläger aus Hickory-Holz. Golflegenden wie Harry Vardon oder Bobby Jones spielten damit. John W. Fisher Jr. war 1936 der letzte Gewinner einer Major Championship (U.S. Amateur) mit Hickoryschlägern. Das Spiel mit antiken Golfschlägern erfreut sich heute jedoch wieder großer Beliebtheit und immer mehr Golfer erliegen dem Charme der alten Schläger. „Noch ist die Zahl der Hickory-Golfer in Deutschland überschaubar,“ sagt Christoph Meister, aktueller Captain der German Hickory Golf Society. „Viele trauen sich nicht, mit 80 bis 100 Jahre alten Schlägern zu spielen. Anders als man glaubt, sind diese Hickories aber bis heute spielbar, und wenn man sie akkurat und kontrolliert trifft auch kaum schlechter als moderne Schläger.“ Die Hickorygolfer tragen dazu gern Kleidung im Stil der 1920er Jahre, aber im Kern geht es nicht nur um ein Lebensgefühl, sondern auch um den sportlichen Wettkampf.
Die German Hickory Golf Society e.V. ist ein 2013 auf Brioni gegründeter Zusammenschluss von Sammlern, Golfhistorikern und Liebhabern des Spiels mit alten Schlägern. Sie ist Teil eines weltweiten Netzwerks von Hickory-Golfern. Von 11. bis 13. August fand im Golf Club Rhein Main nun die 15. Auflage der German Hickory Open statt. Dabei erfolgte ein Generationenwechsel, bei der die „Generation Z“ ihr Können unter Beweis stellte. Zum ersten Mal kamen die diesjährigen Sieger (Marie Kauder und Louis Dudzus, beide vom Golfclub Wannsee), aus einem anderen Jahrhundert als die Schläger, mit denen sie gespielt haben. Nach dem Turnier ist vor dem Turnier, denn auch der Termin für die 16. German Hickory Open steht bereits fest: von 16.-18. August 2024 werden in Bad Homburg dann die neuen Champions mit den alten Schlägern gekürt.
Medianachweis: Michael Althoff golf-and-travel.de
