Emma Spitz, Österreichs Golf-Supertalent

„Mein Ziel ist die Nummer 1 der Welt, ich möchte Majors gewinnen.“

Auf ihrer offiziellen Webseite steht in ihrer Selbstbeschreibung: „Mein Ziel ist die Nummer 1 der Welt, ich möchte Majors gewinnen. Mein Name ist Emma Spitz und ich möchte Profigolferin werden. Viel harte und konzentrierte Arbeit liegt noch vor mir, der Weg an die Spitze ist lang, aber genau dort möchte ich hin.“ (Zitat aus dem Jahre 2015)

Ich möchte Profigolferin werden.

Emma Spitz (2015)

Nun, da ist sie jetzt zumindest einen großen Schritt weiter – denn seit August dieses Jahres ist sie Profi. Erste Preisgelder sind geflossen, gute Turnier-Ergebnisse bringen Sicherheit. Sie ist gut vorbereitet, der Einstieg fällt ihr leicht. Wenn man Top 10 auf der Tour schafft, bekommt man Einladungen für die nächste Turnierwoche. Und sie macht gleich drei Topplatzierungen hintereinander. Super Start also. „Aber die Karriere kann man nicht wirklich planen“, sagt sie, sie muss jetzt erst mal die Qualifikationen für die europäische und US Tour für 2023 spielen.

Ihre Stärken

Ich erreiche sie beim Training daheim im GC Schloss Schönborn, gerade von einem Turnier aus Indien zurückgekehrt. Zeit auch für Regeneration. Ja, ein Profileben heißt ständig unterwegs sein, aus dem Koffer leben, Training und Fitness optimieren, Turnierplanung und Reisekoordination – ein Management kümmert sich um die Sponsoren der 22-Jährigen, alles weitere hat Mama Spitz über. Nur ihr tschechischer Caddy reist ständig mit ihr, sonst wechselt es – meist begleitet von der Mutter, manchmal von ihrem Freund, selbst Tennisprofi, wenn es ihre beiden Turnierkalender erlauben.

„Man muss im Kopf stark sein“, sagt sie, aber natürlich auch Schlagtechnik, Fitness, das richtige Material und Wissen mitbringen. „Eine Longhitterin werde ich nie werden, aber dafür bin ich gerade und konstant. Mein Ziel wäre mich im Spitzenfeld zu etablieren und auf der amerikanischen LPGA-Tour dauerhaft zu spielen“, präzisiert sie ihre Vorstellungen.

Emma mit ihrer Mama

Die Anfänge

Den Zug zum Tor, großes Talent und einen guten Ehrgeiz bestätigen alle, die mit ihr schon früh zu tun hatten. Sie wächst direkt neben dem Golfplatz in Schönborn in einem Nebengebäude des barocken Schlosses auf. Die Eltern beide Ärzte, eine sportlich orientierte Familie mit Leidenschaft für Tennis, Eishockey, Skifahren, Schwimmen – aber vorerst kein Golf, das findet sie eher fad. Erst mit 7 Jahren inspirieren sie golfende Freunde, sie fängt an, lernt das Handwerk am Heimatclub, und dann geht es schnell: „Meine Eltern haben auch gleichzeitig mit mir zu spielen begonnen. Dann waren wir schnell alle süchtig und sind ständig zu Turnieren, zuerst in Österreich, dann europaweit gefahren.

Meine Eltern haben auch gleichzeitig mit mir zu spielen begonnen.

Emma Spitz

Ich hab relativ früh entschieden, dass ich das professionell machen möchte“, sagt Spitz. Mit zwölf spielte sie ihre ersten internationalen Jugendturniere, mit 15 gewann sie die Staatsmeisterschaft – wohlgemerkt in der Erwachsenenklasse. Nebenbei natürlich trotzdem Schule in Niederösterreich.

Die Familie ist sehr wichtig.

Prägende Jahre im Collage-Golf

Danach geht sie im Jahr 2019 mit 19 Jahren alleine nach Kalifornien, mit einem Golf-Vollstipendium in der Tasche, und studiert an der UCLA Psychologie. 3 Jahre College Golf, das verändert und prägt, sportlich und persönlich. „Die Jahre haben mir geholfen in der Weiterentwicklung als Person und im Golferischen. Weg von zuhause, das bedeutete ich musste mich selbst organisieren, aber man lebt sich schnell ein. Ich hatte ein paar Mädels, mit denen ich mich gut verstanden hab. Es war echt voll cool. Die Plätze sind anders, man verfeinert sein Spiel“.

Ihr Englisch ist seither perfekt, ein Vorteil im internationalen Golf. Beim Training hört sie gern Musik, singt auch schon mal still einen Song vor sich hin auf einer Turnierrunde. Das helfe ihr, die Konzentration zu behalten, wenn man 4 bis 5 Stunden für sich ist auf der Runde. „Du musst schauen, dass du nicht anfängst, zu viel nachzudenken.“ Irgendwie echt cool und sympathisch. Ihr Vorbild Nelly Korda kann sich schon mal warm anziehen, wenn die 165 cm große, attraktive Proette so erfolgreich weitermacht.

Fakten

  • geboren in Wien, 22 Jahre, 165 cm groß, 53 kg
  • Eltern Sonja und Heinz Spitz, beide Ärzte, ein älterer Bruder
  • Heimatclub GC Schloß Schönborn
  • Profi seit 08/2022
  • Stärken: langes Spiel
  • Lieblingsplatz: Augusta
  • Vorbilder: Rory McIllroy und Nelly Korda
  • bisheriger grösster Erfolg: 2019 Bronzemedaille bei den Youth Olympic Games

Medianachweis: privat

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